Die effektive Alternative zum Brainstorming: Brainwriting hat mehr Vorteile
Im Projektmanagement und kreativen Workshops gehört das klassische Brainstorming zum guten Ton. Und das, obwohl der Ablauf und die Ergebnisse von Brainstorming Sessions laut Studien häufig ernüchternd ausfallen. Es wurde bereits vor mehreren Jahren wissenschaftlich erwiesen, dass die Brainstorming Methode nicht effektiv ist, um Ideen zu entwickeln. Warum ist das so und was ist die Alternative?
Es lassen sich häufig zwei Szenarien beim Brainstorming beobachten:
1. Bei Brainstormings, die nicht von einem Moderator geleitet werden, kommt es häufig zu Diskussionen, die so viel Raum einnehmen, dass kein Platz für die Entstehung und Entwicklung von neuen und guten Ideen bleibt.
2. Oftmals lässt sich beim Brainstorming das „Gruppenprojekt-Syndrom“ beobachten. Der Großteil der Teilnehmer in der Gruppe verlässt sich hierbei auf Ideen von erfahrenen Kollegen im Team und steuern deshalb nichts bei.
Welche Alternative gibt es zur Brainstorming-Methode? Das Brainwriting erklärt
Bei einem Brainwriting notieren die Teilnehmer ihre Ideen und Vorschläge in schriftlicher Form. Im ersten Schritt des Brainwriting schreiben die Teilnehmer in stiller Fokusarbeit ihre Ideen nieder und kommunizieren diese erst im zweiten Schritt mit der Gruppe.
Brainwriting: Die Vorteile
1. Vorteil Brainwriting: Deine Denkrichtung wird nicht beeinflusst
Durch die verbale Kommunikation von Ideen kommt es bei der klassischen Brainstorming-Methode oftmals zur Beeinflussung der Teilnehmer. Ob nun bewusst oder unterbewusst – die Gedanken der Teilnehmer werden dabei in eine bestimmte Richtung gedrängt. Beim Brainwriting entsteht hingegen eine Vielfalt an verschiedenen Ideen, indem die Teilnehmer anfangs allein kreativ werden dürfen.
2. Vorteil Brainwriting: Dein Denkprozess wird nicht gestört
Anders als beim Brainstorming gibt es beim Brainwriting keine Unterbrechungen in Form von Diskussionen, Wortmeldungen. Durch das stille Notieren werden die Denkprozesse der Gruppe nicht behindert.
3. Vorteil Brainwriting: Die Hierarchien spielen keine Rolle für dein Team
„Ist meine Idee denn überhaupt gut? Traue ich mich, meine Idee vor allem und besonders dem Chef vorzustellen?“ Solche Gedanken kommen bei einem Brainwriting gar nicht erst auf. Denn die gesammelten Ideen von allen Teilnehmern bleiben anfangs anonym. Das kann ein großer Vorteil sein, wenn sich Teilnehmer aus verschiedenen Gründen nicht trauen, ihre Ideen vorzustellen.
Wie sieht der Ablauf eines Brainwritings aus?
Im ersten Schritt des Brainwritings sammeln die Teilnehmer ihre Gedanken und Ideen fokussiert allein und schreiben diese auf (zum Beispiel auf Post-its oder dem iPad).
Danach übernimmt die Moderatorin und teilt alle gesammelten Vorschläge mit der Gruppe. Sowohl virtuell als auch in einem Präsenztermin ist es von Vorteil, wenn alle Ideen nun gut sichtbar mit der Gruppe geteilt werden. Zum Beispiel kann der Moderator die Post-its an ein Flipchart pinnen oder virtuell auf einem Board anordnen. Alle Teilnehmer haben so eine ideale Übersicht aller Ideen und können diese Ideen mit neuen Vorschlägen ergänzen oder weiterentwickeln.
Welche Varianten des Brainwritings gibt es?
Da Brainwriting eine Kreativmethode ist, gibt es auch hier verschiedene Varianten, die Teams für sich nutzen können. Die 6-3-5 Methode ist die bekannteste Variante des Brainwritings. Bei diesem Ablauf gibt es 3 Teilnehmer, 3 Ideen pro Teilnehmer und insgesamt 5 Runden. Bei der Brainwriting-Pool Variante werden alle schriftlichen Ideen eingesammelt und verteilt. Dabei sollen alle Teilnehmer auf Basis des Zufallsprinzips bestehende Ideen verfeinern oder neue Gedanken hinzufügen.
Welche Voraussetzungen gibt es für das Brainwriting?
Ähnlich wie beim Brainstorming brauchen Teams nicht viel, um ein erfolgreiches Brainwriting durchzuführen:
- Min. 3 Teilnehmer, damit genügend Ideen gesammelt werden
- Technik: Papier, Stifte oder digitale Tools für ein virtuelles Setting (Konzept-Board)
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Quelle
1. Mullen / Johnson / Salas (1991): „Productivity Loss in Brainstorming Groups: A Meta-Analytic Integration“, in Basic and Applied Social Psychology, Nr. 12, S. 3–23