Was macht einen guten Job aus?
Worauf kommt es im Job wirklich an – flexible Arbeitszeiten, nette Kollegen oder doch die kostenlosen Getränke? Die eigene Zufriedenheit im Job ist für viele Arbeitnehmer ein Kernthema. Auch Unternehmen müssen sich mit den Wünschen und Anforderungen der eigenen Mitarbeitenden auseinandersetzen.
Gleich vorweg: Den einen ausschlaggebenden Faktor, der einen guten Job ausmacht, gibt es nicht. Während die einen Arbeitnehmer auf Wohlfühlfaktor und Sicherheit setzen, sind für andere Mitarbeiter Themen wie Flexibilität wichtig. Unternehmen und Führungskräfte sehen sich in der neuen Arbeitswelt im stetigen „War for Talents“. Neue Talente müssen langfristig gebunden werden, die flexiblen Arbeitskonzepte müssen den Konkurrenten um Längen schlagen – denn die Prämisse gilt: Zufriedene Mitarbeiter sind produktive Mitarbeiter und erzielen somit bessere Ergebnisse. Allerdings sieht die Realität ganz anders aus: Aktuelle Studien zeigen, dass die Mehrheit aller Arbeitnehmer in Deutschland nicht zufrieden in ihren aktuellen Jobs sind. Da stellt sich die Frage: Was macht eigentlich einen guten Job aus?
Frust und Unzufriedenheit im Job sind die Norm
44 % aller deutschen Arbeitnehmer können sich vorstellen in naher Zukunft, den Job zu wechseln. Auch wenn der aktuelle Arbeitsmarkt sich langsam für flexible Arbeitskonzepte öffnet und in vielen Branchen mehr Stellen ausgeschrieben werden: Sind Arbeitnehmer erst einmal im Unternehmen angekommen, macht sich oft Frust breit.
Diese Ergebnisse sind erschreckend hoch – dabei haben sich viele Unternehmen in den letzten Jahren vorgenommen, die eigene Mitarbeiterzufriedenheit zu erhöhen oder werben bei Talenten bereits damit.
Welche Kriterien sorgen für Zufriedenheit am Arbeitsplatz?
Der World Happiness Report hat folgende Faktoren identifiziert, welche neben der Höhe des Gehalts, relevant für Zufriedenheit und Glück im Job sind:
- Ausgeglichene Work-Life-Balance
- Individuelle Autonomie
- Vielfalt und Abwechslung
- Arbeitsplatzsicherheit
- Flexible Wahl bei Arbeitszeiten- und orten
Dennoch sind die Faktoren, die über die Jobzufriedenheit entscheiden, individuell und ganz verschiedenen. Es zeigt sich jedoch immer wieder, dass es viele Gemeinsamkeiten und Kernfaktoren gibt.
Arbeitszeiten
Zufriedene Mitarbeiter haben oft eins gemeinsam: Keine dauerhaften Überstunden. Auch die Flexibilität ist ein wichtiges Kriterium, was neben der individuellen Arbeitszeit auch den Arbeitsort einbezieht. Um Homeoffice oder einen professionellen Arbeitsplatz in Wohnortnähe, kommen Unternehmen nicht mehr Drumherum.
Arbeitsatmosphäre und Kollegen
Kollegen können einen den Tag versüßen oder nicht. Eine respektvolle und wertschätzende Arbeitsatmosphäre ist ein relevanter Faktor. Auch der richtige Umgang mit Stress, Druck und Feedback von Kollegen und Vorgesetzten kann entscheidend sein.
Vereinbarkeit von Beruf und Familie
Immer mehr Arbeitnehmer wünschen sich neben dem Job auch genügend Zeit für Freizeit und Familie. Lässt sich dies allerdings nicht vereinbaren, werden viele Mitarbeiter unzufrieden und schauen sich nach passenden Alternativen um.
Burnout, Stress und Depressionen
Unternehmen werden sich den Gefahren von dauerhaftem Stress und Druck bewusster – so ist es kein Wunder, dass es immer mehr Richtlinien für eine Burnout Prävention gibt. So können klare Regeln bezüglich Urlaubstage und beantworten von E-Mails nach der Arbeitszeit dabei helfen, den eigenen Mitarbeitern etwas Gutes zu tun und Belastung zu reduzieren.
Ein weiterer wichtiger Punkt, um Belastung zu reduzieren, ist das Pendeln, da es wertvolle Zeit raubt. Dennoch kann man nun nicht erwarten, dass Mitarbeiter näher an den Arbeitsplatz ziehen.
Unternehmen sollten Mitarbeitern also ermöglichen, effektiv von zu Hause bzw. in Wohnortnähe zu arbeiten, um Pendelzeit zu reduzieren. Dieses Angebot ist ein großer Wettbewerbsvorteil, da sich Mitarbeiter geschätzt fühlen und man ihnen vertraut. Mitarbeiter können so effektiver arbeiten und die eigene Arbeitszeit individuell strukturieren. So bleibt genügend Freiraum für Langschläfer oder Eltern, die ihre Kinder in den Kindergarten bringen müssen.
Wie bereits erwähnt, ist für die Förderung der Work-Life-Balance neben dem Homeoffice, auch eine Einrichtung von einzelnen Arbeitsplätzen bzw. Büroräumen in Wohnortnähe eine wichtige Möglichkeit für Unternehmen. Das Beratungsunternehmen ADWEKO erreichte dies, indem das Unternehmen seinen dezentralen Teams mit Enterprise Access Zugang zu professionellen Workspaces deutschlandweit gewährte. Die Mitarbeiter haben so die Möglichkeit, von jedem Standort aus zu arbeiten, der in Wohnortnähe lag und sparen sich so lange Pendelwege.
Zugehörigkeit und Gemeinschaft im Büro schaffen
Neben einer klaren Abgrenzung von Arbeit und Freizeit wünschen sich Mitarbeiter während der Arbeitszeit vor allem eins: Teamwork. Mitarbeiter wollen mit Kollegen eng zusammenarbeiten, sich austauschen und ein Teil des Unternehmens sein.
Als Teil einer Gruppe verleiht es der eigenen Arbeit gleich etwas mehr an Bedeutung. Sich wohlzufühlen und ein unterstützendes Team zu haben, festigt die Bindung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber ungemein. Erst so können aus Aufgaben große, innovative Projekte werden. Dieser Austausch und das Arbeiten an gemeinsamen Projekten sollte deshalb mindestens einmal pro Woche geschehen.
Durch diese neuen Anforderungen muss sich der physische Arbeitsplatz verändern, um den Wünschen der Mitarbeiter gerecht zu werden (ein Beispiel: Coworking).
Mitarbeiter erbringen deutlich bessere Leistungen, wenn sie sich wohlfühlen. Büroräume sollten daher nicht nur ausreichend Platz bieten, sondern unterschiedlichen Teams auch verschiedene Zonen bieten.
Office Zonen
- Gemeinschaftsbereiche für informellen Austausch
- Private Offices für Fokusarbeit
- Meetingräume für Teamwork und kreative Ideenfindung
In der neuen Arbeitswelt steht der Mensch im Fokus. In der neuen Unternehmenskultur müssen zukünftig innovative Arbeitsbereiche und Arbeitsplätze verankert sein, um Mitarbeiter und junge Talente zu binden.