Flexible Arbeitszeiten als Mitarbeiter-Benefit: Das solltest du darüber wissen
Das solltest du wissen
- Flexible Arbeitszeiten gelten als beliebtester Benefit unter Arbeitnehmern
- Flexible Arbeitszeitmodelle sind beispielsweise Gleitzeit, Vertrauensarbeitszeit oder das Home Office
- Viele Unternehmen in Deutschland bieten ihren Mitarbeitern flexible Arbeitszeitmodelle an – Tendenz steigend
Status Quo: Sind flexible Arbeitszeiten wirklich DER Benefit für Arbeitnehmer?
Auch wenn man es kaum glauben mag: Die 40-Stunden-Woche in Deutschland existiert bereits seit 1965. Fast 60 Jahre später hat sich für Angestellte nicht viel verändert. Die klassische 40 Stunden Woche mit geregelten Arbeitszeiten von 8 bis 17 Uhr ist der Standard in Deutschland geblieben. Doch vor allem junge Arbeitnehmer legen immer mehr Wert auf Flexibilität und Freiheit.
Eine aktuelle Umfrage von Kienbaum und kununu zeigt klar, was Mitarbeiter wirklich wollen: 71 Prozent der Befragten setzen flexible Arbeitszeiten an die Spitze der Benefits – und das mit gutem Grund. Auch HR-Profis sind überzeugt: Für 90 Prozent von ihnen sind flexible Arbeitsmodelle ein Muss. Doch hier kommt der Haken: Obwohl über die Hälfte der Unternehmen Flexibilität auf dem Papier anbieten, setzen es bislang nur 65 Prozent tatsächlich um. Da ist noch ordentlich Luft nach oben, um den Anforderungen der modernen Arbeitswelt gerecht zu werden.
Den Benefit, den Mitarbeiter wirklich wollen: Flexible Arbeitszeiten. Vor allem für die Generation Z sind flexible Modelle längst ein Must-have bei der Jobwahl. Arbeitgeber, die das nicht auf dem Schirm haben, könnten bald das Nachsehen haben.
Warum flexible Arbeitszeiten das Must-have für Mitarbeiter sind
Klingt offensichtlich, ist aber nicht zu unterschätzen: Flexible Arbeitszeiten sind heiß begehrt, weil sie genau das bieten, was der Name verspricht – Flexibilität. Ob für den Morning-Run vor der Arbeit oder um die Kids rechtzeitig aus der Kita abzuholen – die Freiheit, den Tag selbst zu gestalten, ist ein Gamechanger im Arbeitsalltag.
Studien zeigen es deutlich: Mehr als die Hälfte der Berufseinsteiger wünscht sich flexible Arbeitszeiten von ihrem zukünftigen Arbeitgeber. Der klassische 8-Stunden-Tag? Eher nicht. Laut einer britischen Umfrage sind nur drei dieser Stunden wirklich produktiv. Der Rest geht für Social Media, Chats oder Kaffeepausen drauf.
Flexibilität steigert die Produktivität
Die Hans-Böckler-Stiftung hat’s bewiesen: Kürzere Arbeitszeiten können nicht nur die Produktivität pushen, sondern auch das Teamgefühl stärken. Flexible Modelle sind also eine Win-Win-Situation – motivierte Mitarbeiter und bessere Ergebnisse für den Arbeitgeber.
Weniger Krankentage durch Flexibilität
Laut der Bundesagentur für Arbeit senken flexible Arbeitszeiten nachweislich die Krankheits- und Fehltage. Noch ein Grund mehr, warum Unternehmen diese Option ernst nehmen sollten.
Gibt es auch Nachteile?
Auf dem Papier eher nicht. Aber in der Realität kann die Grenze zwischen Job und Freizeit verschwimmen. Mal eben eine E-Mail nach Feierabend beantworten? Diese „kurzen“ Momente summieren sich schnell zu Überstunden. Hier ist Selbstdisziplin gefragt, um nicht in die 40-Stunden-Falle zu tappen.
Tipp
Auch bei flexiblen Arbeitszeiten gilt: Achte auf Balance zwischen Arbeit und Freizeit. Sonst bringt die neu gewonnene Freiheit mehr Stress als Entspannung.
Die beliebtesten flexiblen Arbeitszeitmodelle
Aber flexible Arbeitszeit ist nicht gleich flexible Arbeitszeit. Hier die gängigsten Modelle im Überblick:
Gleitzeit: Das bekannteste Modell: eine Mischung aus Kernarbeitszeit und flexibler Gleitzeit. Ideal für Jobs mit Kundenkontakt, nicht so sehr für Branchen mit festen Öffnungszeiten.
Vier-Tage-Woche: Die Forderung nach einer 30-Stunden-Woche verteilt auf vier Tage wird immer lauter. Gleiche Bezahlung, mehr Freizeit – besonders attraktiv für Arbeitnehmer, die ihre Work-Life-Balance schätzen.
Vertrauensarbeitszeit: Kein Stunden zählen, kein Anwesenheitszwang. Besonders in projektorientierten Branchen wie der IT das Mittel der Wahl für maximale Flexibilität.
Home/Mobile Office: Auch ein Teil der flexiblen Arbeitszeitwelt. Hier entscheidet der Mitarbeiter, wie er seine Arbeit organisiert. Selbstdisziplin ist allerdings Pflicht, um Netflix & Co. nicht zur Versuchung werden zu lassen.
Und natürlich gibt es noch weitere Modelle, die je nach Branche und Job unterschiedlich gut funktionieren. Egal ob Teilzeit, teamorientierte Arbeitszeit oder individuelle Lösungen – die Möglichkeiten sind vielfältig.
Flexible Arbeitszeitmodelle: So findest du das passende Setup für dich
Teilzeit ist längst mehr als „weniger arbeiten“ – sie steht für Flexibilität. Du kannst deine Stunden über die Woche streuen und sie so gestalten, wie es zu deinem Leben passt. Für viele Unternehmen macht es Sinn, die Arbeitszeiten im Team flexibel zu planen. Stichwort: „teamorientierte Arbeitszeit“. So wird auf individuelle Bedürfnisse eingegangen und die Produktivität steigt.
Ähnlich flexibel sind Abrufarbeit und Wahlarbeitszeit. Bei der Abrufarbeit wirst du nur dann eingesetzt, wenn es wirklich nötig ist – ideal für alle, die maximale Freiheit schätzen. Noch smarter ist die Wahlarbeitszeit: Hier entscheidest du selbst, ob du deine Stunden hoch- oder runterfährst. Manche Arbeitgeber gehen sogar noch weiter und bieten dir komplett individuelle Modelle an. Ob unbegrenzte Urlaubstage oder die Wahl zwischen mehr Gehalt oder einem zusätzlichen freien Tag – hier bestimmst du, was für dich und deine Karriere zählt. Zeit oder Einkommen? Du hast die Wahl.
Wenn du flexibel arbeiten möchtest, lohnt es sich auch, über Coworking mit deinem Arbeitgeber zu sprechen. So kannst du dir das Pendeln ins Office sparen und gleichzeitig das Homeoffice gegen eine produktive Umgebung eintauschen. Coworking Spaces bieten dir nicht nur moderne Infrastruktur, sondern auch die Möglichkeit, dich mit Gleichgesinnten auszutauschen – eine perfekte Balance zwischen Flexibilität und Effizienz.